"ich bitte zu terminieren", schrieb der chef-chef.

ben war sich doch sehr unsicher, ob dies so vorgesehen war, fand es allerdings relativ cool...

ben dachte lange darüber nach, wie er dem chef das verhältnis von datenbank zu content-management-system zu datenbankverwaltungs-software erklären sollte. dann dachte er: wozu?

man hatte ben gesagt, dass über die netzhaut einfallendes tageslicht sich positiv auf den neurotransmitterhaushalt auswirken würde. das tat es auch.

absurderweise gefiel ben nach einem haufen durchgesehener versionen der suit no 2 die version von ilse am besten.

ben hatte sich angewöhnt, nach der arbeit ein yogi-teehaus zu besuchen, zu liegen, und eine halbe stunde ins nichts zu schauen. er hasste die esotherischen zeitschriften und den albernen turban des besitzers. aber er liebte das licht der deckenbeleuchtung.

der chef rief in regelmäßigen abständen an, um ben nach dingen zu fragen, die er schon wusste. so kontrollierte er, ob ben an seinem arbeitsplatz war.

gemeinsam im schwimmbad. ben beobachtete sie wie sie die hände in den massagestrahl hielt. "wie automatisches tippen", sagt sie. er versuchte ihre fröhlichkeit nachzuvollziehen. das ging. ein bischen.

ben war immer verwirrt, sobald er mit anderen abteilungen sprach. wie freundlich und unkompliziert die dinge sein konnten, hatte er in den 1 1/2 jahren seiner neuen existenz vergessen.

der arzt hatte ben nahe gelegt, alle 40. min. eine pause einzulegen. ben schaltete den timer in seinem handy an. nach 40 minuten ertönte ein bibibibiep bibibibiep, aber ben schaffte es nicht, das browserfenster zu schließen. anstatt eine weile aus dem fenster zu schauen oder einen tee aufzusetzen, checkte er e-mails, schaute auf twitter und verfasste blog-einträge.

der chef begann die e-mail mit "wie bereits angekündigt", um so zu tun als hätte er ben etwas angekündigt (was nicht der fall war) und um eine wiederrede zu unterbinden.

bens kollege, mit dem er sich das projekt teilte, beschränkte sich im wesentlichen darauf, jegliche direkte kommunikation mit ben zu verweigern und dinge, die bens arbeit betrafen vorzugsweise auf der team-sitzung vorzutragen.

ben wachte, nach einem kurzen und unruhigen schlaf, der ihn begleite seitdem er vor 2 monaten von dem arzt wegen erschöpfung aus dem verkehr gezogen worden war, mit einem verspannten nacken auf. vor ihm lag ein tag organisatorischer nutzlosigkeiten. bei seiner letzten berechnung hatte er 10 freudvolle arbeitstage auf 254 zu absolvierende errechnet. die übrige zeit schaufelte er dinge weg, die andere ihm zuschmissen.

fürs erste nur dank. und gute nacht.